Besondere Lage im Zentrum Bayern

Allgemein:
Durch die Gebietsreform im Jahr 1972 wurde der Landkreis Riedenburg in der Oberpfalz in drei Bezirke aufgeteilt. Die Stadt Riedenburg wurde dem Landkreis Kelheim zugeordnet und gehört damit zum Regierungsbezirk Niederbayern. Die verbliebenen Teile des ehemaligen Landkreises Riedenburgs wurden den Regierungsbezirken Oberpfalz und Oberbayern zugeteilt. Dadurch entstand Riedenburgs besondere Lage im Zentrum Bayerns. Seitdem sind von Riedenburg aus die Regierungsbezirke Oberbayern und Oberpfalz in jeweils maximal zehn Minuten mit dem Auto zu erreichen. Auch liegt Riedenburg sehr zentral zwischen den Städten Regensburg, Ingolstadt, Nürnberg und München. Trotz dieser zentralen Lage hat sich kaum Industrie bzw. Wirtschaft in Riedenburg angesiedelt. Somit ist Riedenburg vorwiegend auf den Fremdenverkehr angewiesen. Auch der Abzug der Ämter nach der Gebietsreform hat diese Entwicklung begünstigt.


Die Gebietsreform:
1970 wurde in Bayern die Gebietsreform durchgeführt, da es zu viele kleine Gemeinden gab. Im Zuge dieser Reform wurden die Gemeinden aufgelöst und größeren zugeordnet.


Die Gebietsreform trat für Riedenburg am 1. Juli 1972 in Kraft. Der Süden des ehemaligen Landkreises Riedenburgs mit dem Hauptort Altmannstein kam zum neugebildeten Landkreis Eichstätt, Regierungsbezirk Oberbayern; der Norden mit dem Hauptort Dietfurt zum Landkreis Neumarkt, Regierungsbezirk Oberpfalz und der Mittel- und Ostteil zum Landkreis Kelheim, Regierungsbezirk Niederbayern. Durch die Eingliederung ehemals selbstständiger Gemeinden stieg die Einwohnerzahl der Gemeinde Riedenburg von 2508 auf 3912 Einwohner an. Die Stadt Riedenburg wurde im Zuge der Gebietsreform dem Landkreis Kelheim, Regierungsbezirk Niederbayern, zu geordnet. Insgesamt wurden die niederbayerischen Landkreise von 22 auf neun reduziert.
Doch die Gebietsreform hatte auch Gegner. Es wurde der sogenannte „Riedenburger Kreis“ mittels eines Volksbegehrens gegen die territorialen Neuerungen gegründet. Sie forderte eine parlamentarische Zweidrittelmehrheit bei Gebiets- und Bestandsänderungen. Allerdings scheiterte das Vorhaben unerwartet kläglich. Einige Gemeinden wollten sich durch die Inanspruchnahme der Gerichte einer drohenden Eingemeindung in eine Verwaltungsgemeinschaft entziehen. Dieses Vorhaben blieb jedoch erfolglos.


Die Gemeinden des Landkreises

Der Landkreis Riedenburg umfasst 46 Gemeinden mit insgesamt 132 Gemeindeteilen. Dazu gehören Ortschaften, Weiler, Einöde und die Kreisstadt Riedenburg.


Die Folgen der Gebietsreform:
Die Gebietsreform hatte mehrere Folgen für Riedenburg:Riedenburg verlor seine Ämter(Gesundheitsamt, Landratsamt, Arbeitsamt, Finanzamt, Landwirtschaftsamt, Veterinäramt und das Amtsgericht) durch die Gebietsreform an Kelheim (2011 wurde das letzte Amt, das Forstamt, geschlossen)Verlust der Kreisberufsschule durch die Gebietsreform Verlust der Polizeiinspektion und der Allgemeinen OrtskrankenkasseAutokennzeichen RID (Riedenburg) wurde durch KEH (Kelheim) ersetztEinige Leute zogen weg, da sie in die Ämter außerhalb Riedenburgs versetzt wurdenIndirekt verlor Riedenburg das Krankenhaus, da in Kelheim bereits das große Kreiskrankenhaus existierte und die Leute sich lieber in Kelheim behandeln ließenDie Kaufkraft der Leute ließ nach, da früher viele Leute wegen den Ämter nach Riedenburg kamen und dort dann auch einkauftenDa Riedenburg keine Kreisstadt mehr war, siedelte sich nicht so viel Industrie an


Ergebnisse der Umfrage:
Aus unserer Umfrage im Gewerbegebiet Riedenburg ging hervor:

Von 50 Befragten des Gewerbebiets in Riedenburg kamen 30 aus Niederbayern, 9 aus Oberbayern und 11 aus der Oberpfalz.Aus Niederbayern: Riedenburg, Buch, Essing, Haidhof, Untereggersberg, Jachenhausen, Ried, KelheimAus Oberbayern: Hexenagger, Laimerstadt, Schamhaupten, Wolfsbuch, Altmannstein, HiendorfAus der Oberpfalz: Hemau, Neutraubling, Maxhütte-Haidhof


Informationen zu Herrn Franz Lang:
Franz Lang ist der Altlandrat von Riedenburg (Amtszeit: von 1. Mai 1952 bis zum 30. Juni 1972). Er war im Amtsgericht tätig und vertrat über 16 000 Fälle. Herr Lang gehörte zur SPD, verbesserte und veränderte vieles in Riedenburg und konnte uns viele wichtige Details zur Gebietsreform erzählen. Das Ziel von Herrn Lang war es, große Teile des alten Landkreises Riedenburg zum Landkreis Kelheim zu bringen. Dies scheiterte aber.