Siedlungsgeschichte

Steinzeit
Das Altmühltal wurde schon sehr früh besiedelt. Die ersten Menschen kamen schon um 80.000 v. Chr. ins Altmühltal. In der letzten Eiszeit lebten Neandertaler in den Höhlen des Altmühltals (wie zum Beispiel im Schulerloch); dies wurde durch mehrere Funde bewiesen.
1979 fand man ein Grab aus der mittleren Steinzeit in der Nähe von Riedenburg, das eindeutig belegt, dass Steinzeitmenschen in dieser Region gelebt haben.
Auch in der Bronzezeit war das Altmühltal dicht besiedelt. Dies wurde durch zahlreiche Bodenfunde bewiesen. Leider sind dort, wo jetzt die Stadt Riedenburg steht nur unwesentliche Bodenfunde aus dieser Zeit gefunden worden.

Die Kelten
In der Hallsteinzeit (ca. 700 – 450 v. Chr.) siedelten sich die Kelten in Bayern an. Eine Untergruppe der Kelten lebte unter anderem auch im Altmühltal. Sie bauten Holzhäuser und ihre Städte waren durch Mauern geschützt.
Die Kelten lebten friedlich, bis die Römer über die Alpen kamen. 15 v. Chr. wurde die Donau zur Grenze zwischen keltischem und römischen Gebiet. Nach und nach ging die keltische Kultur unter.
Aus der Keltenzeit (400 v. Chr.) stammen Gräber bei Haidhof in der Nähe von Riedenburg. So stand wohl auch um 600 v. Chr. ein Keltendorf im nördlichen Bereich von Riedenburg.
223 n. Chr. fielen die Alemannen im Altmühltal ein. Neben diesem Stamm besiedelten auch fränkische und v. a. bayerische Stämme in den folgenden Jahrhunderten dieses Gebiet.

Riedenburgisches Burggrafengeschlecht
In der Mitte des 12. Jahrhunderts war das riedenburgische Burggrafengeschlecht sehr einflussreich. Nach kurzer Zeit starb das burggräfliche Geschlecht der Ritenburger allerdings aus, da keine männlichen Nachfahren mehr geboren wurden.

Die drei Burgen
Während der Völkerwanderungszeit (220 - 550 n. Chr.) erbauten adelige Familien kleine Befestigungsanlagen, die den Menschen bei Gefahr Schutz boten. Später wurden dort die Burgen errichtet.
Zwei der Burgen wurden schon vor über 400 Jahren zu Ruinen.
Die älteste Burg ist „Rabenstein“. Sie wurde vom burggräflichen Geschlecht der Ritenburger erbaut.
Da diese Burg ziemlich klein und das Leben auf ihr sehr beengt war, begannen die wohlhabenden Ritenburger im 12. Jahrhundert mit dem Bau einer neuen, größeren „Ritenburg“ – der Burg, die wir heute unter dem Namen „Rosenburg“ kennen.
Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Burg „Tachenstein“ erbaut.

Spätes Mittelalter
Am Fuß der Rittenburgen siedelten sich bald Handwerker, Händler und Bauern an. Die drei Burgen über Riedenburg verhießen Sicherheit für die Bürger.
Für die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamen „Ritenburg“ werden in verschiedenen Quellen unterschiedliche Daten genannt. So wurde „Ritenburg“ erstmals 980 oder 1111 erwähnt.
Die Siedlung wuchs schnell und bekam dadurch um 1240 das Marktrech von den Wittelsbacher Herzögen.
1329 wurde „Rietenburch“ erstmalig als Stadt erwähnt. 1379 bekam Riedenburg dann offiziell das verbriefte Stadtrecht.
Riedenburg wurde zu einer reichen Stadt. Eine Stadtmauer und fünf Türme bewehrten den Ort. Außerdem wurde ein Rathaus mitten im Ort errichtet. Die Bürger Riedenburgs lebten in Wohlstand.
1432 bekam Riedenburg das Stadt- und Jusitzrecht.
1603 wurde die Stadt allerdings wieder zum Markt degradiert, da sie ihre jährlichen Schulden von 50 Gulden nicht bezahlen konnte.

Riedenburg und die Kriege
1525 herrschte in Riedenburg ein Bauernkrieg, in dem die Ritenburg beinahe vollständig zerstört wurde.
Zu Beginn des 30-jährigen Kriegs wüteten die Truppen Bernhards von Weimar in der Stadt. Zurück blieben brennende Häuser und Asche. Nach diesem Einfall der feindlichen Truppen brachen 1634 und 1646 furchtbare Pestepedemien aus.
Am Ende des 30-jährigen Kriegs wurde Riedenburg erneut verwüstet. Die Hälfte der 126 Häuser wurde abgebrannt. Riedenburg galt nicht mehr als wirtschaftliches Zentrum.
Als Auswirkung der französischen Revolution (1789 – 1799) wurde 1792 die Gemeindegründung von Riedenburg veranlasst.

Barock
Nach dem 30-jährigen Krieg begannen die Bürger mit dem Wiederaufbau ihrer Stadt.
1731 wurde das Rathaus fertig gestellt. Es ist noch heute am Marktplatz zu sehen.
1735 wurde die St. Anna-Kapelle erweitert und im barocken Stil ausgestattet.

Riedenburg im Königreich Bayern
1808 wurde Riedenburg aus Oberbayern gelöst und 1810 dann dem Regenkreis zugeordnet.
1825 wurde die Stadt Riedenburg wieder ein Markt. Zu dieser Zeit hatte Riedenburg weniger als 1000 Einwohner.
1836 wurde mit dem Kanalbau begonnen. Der Ludwigskanal, der 1846 eröffnet wurde, bedeutete für Riedenburg den Aufbruch ins technische Zeitalter. Dank des Kanals wuchs der Markt Riedenburg und zählte im Jahre 1858 etwa 1300 Einwohner.
1858 – 1859 wurde das Kloster St. Anna gebaut. 1860 zogen dann die Klosterschwestern des Klarissen-Orden ein.
1909 wurde Riedenburg ein selbstständiger Landkreis. 1917 hatte Riedenburg 1900 Einwohner.

Riedenburg in den Jahren 1945 – 1972
Am 26. April 1945 endete für Riedenburg der 2. Weltkrieg. Durch die vielen Flüchtlinge aus Ostdeutschland erhöhte sich die Einwohnerzahl Riedenburgs im Jahr 1946 auf 2840.
Am 9. August 1952 wurde Riedenburg erneut zur Stadt. Nun wurde die Infrastruktur verbessert: Es wurden die Kreisstraßen ausgebaut, die Trinkwasserversorgung und die Abwasserbeseitigung erneuert, das Krankenhaus erweitert und neue Schulen errichtet.
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Riedenburg aufgelöst. Die Stadt wurde dem niederbayerischen Landkreis Kelheim zugeordnet. Zu dieser Zeit zählte die Kleinstadt Riedenburg 2500 Einwohner.

Riedenburg heute
In Riedenburg leben derzeit ca. 5500 Einwohner auf einer Fläche von 104 km⊃2; in Riedenburg.
Die Stadt gehört zum Landkreis Kelheim, im Regierungsbezirk Niederbayern. Zur Stadt Riedenburg, der Perle des Altmühltals, gehören heute sehr viele Gemeinden bzw. Orte.